Es gibt wohl keinen zweiten Ort auf der Welt wie das Naturreservat Tsingy de Bemaraha auf Madagaskar. Vor Millionen von Jahren wurde die Insel vom Festland abgetrennt. Konnte sich der Kontinent auf diese Art rasant verändern und weiterentwickeln, so blieb Madagaskar von diesem Wandel fast vollständig verschont.
Und so kann man heute noch in eine Welt eintauchen wie sie damals wohl gewesen war – ein Land vor unserer Zeit. Tsingy de Bemaraha ist einer dieser faszinierenden Orte, eine weite Landschaft durchzogen von spitzen Sandsteinnadeln, sogenannte Tsingy, die bis zu 30 m hoch sind. Diese können so messerscharfe Kanten haben, dass sich selbst die Einheimischen, die am Rande des 723 km² großen Gebiets leben, gar nicht oder nur mit aller Vorsicht hineinwagen. Nur der eine oder andere Platz gilt als heilig und wird daher auf ganz bestimmten Wegen und nur zu ganz bestimmten Zeiten betreten.
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Andere Bereiche wiederum wurden für Touristen erschlossen und zu Klettergebieten umgewandelt.
Im Süden fließt der Manambolo-Fluss, wo die meisten Siedlungen liegen. Der Osten ist kaum zugänglich, da hier riesige Kliffs zum Teil bis zu 400 m in die Höhe ragen.
Das Plateau der Tsingy zeichnet sich auch dadurch aus, dass sich hier Wald- und Freiflächen munter abwechseln. Die Schluchten zu den Füßen der Tsingy sind aufgrund des Niederschlags extrem feucht, weshalb es hier Seen und Mangroven gibt. An den Spitzen der Karstflächen haben sich dagegen fast schon kleine Savannen gebildet.
Durch die lange Abgeschiedenheit vom Festland konnte sich auf Madagaskar und besonders in Tsingy de Bemaraha eine reiche Artenvielfalt herausbilden. An die 86% der 650 Pflanzenarten gibt es nur hier. Ebenso beeindruckend sind die vielen Tierarten, die man mit viel Glück beobachten kann.
Die Tsingys sind ein schon fast magischer Ort, den sich kein Madagaskar-Besucher entgehen lassen sollte. Nicht umsonst gehört das Reservat seit 1990 zum Weltnaturerbe der UNESCO.
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