Karneval? Das war doch schon… Berlin macht wie immer ein wenig sein eigenes Ding und hat sich vor 14 Jahren seinen eigenen, ganz besonderen Karneval geschaffen. Und das schlauerweise zu einer Jahreszeit, in der man das Feiern im Freien meist auch richtig genießen kann. ;-)
Was war das für ein Pfingst-Wochenende! Vier Tage lang standen Teile der Hauptstadt Kopf und feierten ausgelassen ein Straßenfest der besonderen Art. Ausgelassen, friedvoll, tolerant, stilvoll, fröhlich und ein wenig subversiv zogen die Tage an einem wie im Flug vorbei.
Es gibt ja so einige Länder, die für ihren ganz speziellen Karneval berühmt sind. Der Karneval der Kulturen hat von allem etwas. Zwischen eher starrem deutschem Frohsinn und brasilianischer Ausgelassenheit sorgten 4.700 Teilnehmer aus über 70 Nationen dafür, dass wirklich jeder Topf seinen feierwütigen Deckel fand.
Und wie in jedem Jahr war der große Umzug durch Kreuzberg der Höhepunkt des Karnevals. Neun Stunden lang zogen an die 100 Wagen vom Hermannplatz bis zur Yorckstraße und verwandelten die Strecke in einen tobenden Hexenkessel.
Ein buntes und teils wunderbar alternatives Straßenfest bildete wie immer den Rahmen. Das schönste am Karneval der Kulturen ist aber das friedliche und kulturell unterschiedliche Miteinander. Wieder einmal beweist Berlin seine Vielseitigkeit und setzt ein deutliches Zeichen für Toleranz.
Das einzige Manko, und in diesem Jahr hatte ich den Eindruck, dass es besonders krass war, war wie immer, dass natürlich so viele Menschen an diesem Miteinander teilhaben wollen, dass es gerade auf dem Straßenfest zu chronischer Überfüllung und gnadenlosem Geschiebe kam. Trotzdem verlief alles friedlich und man musste sich halt nur sein Plätzchen suchen, an dem man wieder frei atmen konnte.
Alles in allem ist der Karneval der Kulturen einfach eine der tollsten Veranstaltungen seiner Art! Dann bis zum nächsten Jahr und nehmt auch etwas von der tollen und weltoffenen Stimmung mit in euren Alltag!
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