Zum ersten Mal in der Geschichte Nordirlands nimmt das kleine Land an einer Europameisterschaft teil. Die erfolgreiche Qualifikation war eine Riesensensation für den fußballerischen Zwerg und im letzten Vorrundenspiel trifft Nordirland zudem auf den amtierenden Weltmeister Deutschland. Sportlich gesehen mag Nordirland keine nennenswerte Herausforderung aus deutscher Sicht darstellen, doch gilt das Land aufgrund seiner rauen Schönheit unter Touristen als Geheimtipp.
Fußballerisch ein Zwerg – geschichtlich ein Riese
Sicher mag der Umstand stimmig sein, dass Nordirland im sportlichen Bereich bislang noch keine großartigen Höhepunkte feiern konnte und auch politisch eher durch den Dauerkonflikt zwischen Katholiken und Protestanten auf sich aufmerksam machte. Ein Relikt der früheren Gewalt ist in Form der „Peace Lines“ der Mauer an über 40 Stellen in Belfast noch immer vorhanden und gerade deutsche Besucher fühlen sich an vergangene Zeiten erinnert. Die Geschichte Nordirlands reicht jedoch wesentlich weiter zurück und bietet Potenzial für unglaublich viele Sagen und Mythen. Spuren davon lassen sich landschaftlich noch immer entdecken, sofern der Besucher ein Auge dafür hat.
Unvergleichliche Landschaften
An der nördlichen Küste im nordirischen Country Antrim befindet sich, unweit des Städtchens Bushmill, eine Gesteinsformation. Es handelt sich jedoch mitnichten um eine Formation, die nahezu jedes Land in welcher Form auch immer zu bieten hat. Sage und schreibe 40.000 Basaltsäulen in hexagonaler Form befinden sich an dem Strand, der von vielen Nordiren als ein magischer Platz angesehen wird. Dieser Gesteinsformation wird ein Alter von 60 Millionen Jahren bescheinigt und sie bietet einen Anblick, den so mancher Besucher sein ganzes Leben lang nicht mehr vergessen wird. Wer sich ein wenig mit der nordirischen Sagenwelt auseinandersetzt und die Geschichte des schottischen Riesen Finn McCool gehört hat, der wird auf dem „Giant’s Causeway“ – dem Damm der Riesen – mit Sicherheit den Felsen in Stiefelform – den verlorenen Stiefel des Riesen – sowie den Wunschsessel entdecken können. Diese Landschaft ist nicht zuletzt wegen ihrer unvergleichbaren Schönheit zum Weltnaturerbe von der UNESCO erklärt worden.
Auf jeden Fall eine Reise wert
Wer diese unvergleichliche Landschaft sowie die anderen Schönheiten des Landes Nordirland einmal mit eigenen Augen sehen möchte, der sollte seine Reise in der Zeit vom Mai bis September antreten. In dieser Zeitspanne ist das Wetter ein wenig konstanter, obgleich sich der berühmte nordirische Whiskey im Bushmills Inn auch bei kaltem Wetter genießen lässt. Von saftigen grünen Wiesen bis hin zu felsigen Landschaften ist das Land, welches den blutigen Konflikt zwischen den Katholiken und Protestanten mittlerweile überwunden hat, ein überaus attraktives Reiseziel.
Fotoquelle: Thinkstock, 516622361, iStock, pgaborphotos