Schloss Lichtenstein bei Reutlingen gehört zu jener Gruppe von Schloss- und Burgbauten, die wirklich aus einem Märchen entsprungen zu sein scheinen. Seine Lage und seine anmutige Architektur haben Schloss Lichtenstein den Spitznamen „Märchenschloss Württembergs“ eingebracht.
Schloss Lichtenstein erhebt sich über dem Ort Honau in Baden-Württemberg. Gelegen in der sogenannten Schwäbischen Alb gehört es neben der Burg Hohenzollern zu den beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten dieser Region. In einer Höhe von mehr als 800 Metern über dem Meeresspiegel ist es schon von weither sichtbar und bietet andererseits von seinen Mauern aus einen atemberaubenden Blick auf das umliegende Gebirge.
Schloss Lichtenstein – Das Märchenschloss in der Schwäbischen Alb
Das Schloss Lichtenstein ist kein mittelalterlichen Bau, sondern entstand im 19. Jahrhundert zu einer Zeit, in der romantische Vorstellungen von einem ritterlichen Mittelalter überall in der Literatur zu finden waren. Nicht unwesentlichen Anteil daran hatte wohl Wilhelm Hauffs Erzählung „Lichtenstein“ die auf die gleichnamige Burg Bezug nahm, welche einst an dieser Stelle stand. 1840 bis 1842 wurde das neue Schloss auf dem Berg auf Geheiß eines Grafen erbaut, der sich eine standesgemäße Unterbringung für seine Sammlung von Gemälden, Waffen und Rüstungen wünschte. In den Folgejahren wurden auch diverse Nebengebäude errichtet.
Das heute im Rahmen von Führungen zu besichtigende Schloss entspricht der romantischen Vorstellung einer waschechten Ritterburg. Der Besucher kann hier die Waffenhalle, den Rittersaal, die Schlosskapelle, die Trinkstube und viele weitere Einzelheiten besichtigen. Der Schlossgarten lädt zum Spazieren ein und Ausstellungsstücke wie die historischen Kanonen versetzen den Besucher fast zurück in alte Zeiten.
Im neugotischen Stil erbaut besticht Schloss Lichtenstein durch sein malerisches Äußeres. Der hohe Turm, die Treppengiebel, die hölzerne Brücke, die kleinen Erker und Ecktürmchen – das alles entspricht zwar nicht im engen Sinn einer tatsächlichen mittelalterlichen Ritterburg, sondern kann eher als pseudo-historisch bezeichnet werden, bringt die Besucher aber gerade deswegen erst recht zum Träumen, da in diesem Rahmen all die romantischen Ideen über tapfere Edelmänner und holde Hofdamen greifbar nahe erscheinen. Wer sich hiervon einmal selbst überzeugen möchte, hat dazu von April bis Oktober täglich, in den Frühjahrs- und Herbstmonaten zumindest am Wochenende die Möglichkeit. Seit 1980 wurden immer wieder Restaurations- und Renovierungsarbeiten am Schloss durchgeführt, um die Anlage für nachfolgende Generationen zu erhalten.
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