Die Osterinsel, auch unter ihrem einheimischen Namen Rapa Nui bekannt, liegt isoliert und weit, weit entfernt im südöstlichen Pazifik. Und doch ist sie Jedem ein Begriff, denn hier stehen die legendären Statuen genannt Moai.
Die Moai auf Rapa Nui sind steinerne Monumente und eindrucksvolle Zeugnisse der Vergangenheit. Die einzelnen Statuen sind Teil einer größeren zeremoniellen Anlage, wie sie in den polynesischen Kulturen recht verbreitet sind. Mehrere Hundert dieser Gebilde sind auf der Insel verstreut, wahrscheinlich waren es einmal sogar mehr als 1.000 Steinstatuen, die einst hier errichtet wurden.
Moai auf Rapa Nui: Monumentale Steinskulpturen
Eigentlich lautet der vollständige Name der Statuen Moai Maea, was soviel wie steinerne Figur bedeutet. Bei der letzten Zählung wurden mehr als 880 dieser Gebilde erfasst, was aus der Gesamtanlage die größte im südlichen Pazifik-Raum bekannte zeremonielle Ansammlung solcher Statuen macht. Wahrscheinlich gehörten Einzelteile der Zeremonialanlage jeweils zu einzelnen Dörfern, die Theorien um ihren genauen Zweck sind jedoch noch ebenso umstritten wie ihr mögliches Alter.
Es scheint aber, als seien die Moai vor spätestens 1.500 Jahren entstanden. Forscher glauben, dass die Statuen mit einem Totenkult verbunden sind und womöglich Ahnenbilder darstellen, die große Stammeshäuptlinge und andere wichtige Persönlichkeiten der Insel-Kultur verewigen und über sie eine Bindung zwischen dem Dies- und dem Jenseits formen sollten.
Steinerne Abbilder aus längst vergangener Zeit
Auf den ersten flüchtigen Blick erscheinen alle Statuten gleich, doch bei genauerem Hinsehen offenbaren sich viele kleine und große Unterschiede, die auf verschiedene Vorbilder schließen lassen. Ungewöhnlich sind die Proportionen der Figuren, die aus einem unverhältnismäßig großen Kopf und einem ungefähr auf Brust- oder Bauchnabel-Höhe endenden Rumpf bestehen. Arme und Ansätze von Geschlechtsteilen sind teilweise zumindest angedeutet, im Laufe der Zeit sind jedoch viele Details verloren gegangen.
Erhalten geblieben ist den Statuen jedoch ihre beeindruckende Wirkung, vor allem die größte der Moai – genannt Paro – ist mit ihren fast 10 Metern Höhe und dem geschätzten Gewicht von 82 Tonnen besonders imposant. Doch sie wäre wohl nicht die größte geblieben, wären die Arbeiten nicht so abrupt abgebrochen worden, wie es die zurückgelassenen Werzeuge vermuten lassen. Denn eine der unvollendeten Figuren hätte wahrscheinlich eine Höhe von rund 21 Metern und ein Gewicht von etwa 270 Tonnen erreicht, wäre sie zum Ende gebracht worden, doch auch so sind die Moai auf Rapa Nui einfach sehenswert.
Werbung