Wohl kein anderes Wahrzeichen ist in den Köpfen der meisten Leute so sehr mit Griechenland verbunden wie die Akropolis von Athen. Noch heute ist sie ein Symbol für die Macht der Antike und fasziniert jedes Jahr an die zwei Millionen Besucher.
Im antiken Griechenland bezeichnete man die Festung, die auf dem höchsten Felsen der Stadt lag, Akropolis. Das heißt fast jede größere Stadt zur damaligen Zeit besaß seine eigene Akropolis. Anfangs dienten sie zur Verteidigung, später dann als religöse Kultstätte. Die Stadtfestung, die uns aber auch heute noch im Gedächtnis ist und die schon zu damaligen Zeiten berühmt war, ist unumstritten die Akropolis von Athen.
Erste Besiedlungen auf dem Gebiet der Akropolis reichen zurück in die Jungsteinzeit. In mykenischer Zeit war sie Sitz und Schutz der Könige. Erst im demokratischen Griechenland verlor die Akropolis ihre Verteidigungsfunktion und wurde zur Tempelanlage ausgebaut, die der Athene, der Namenspatronin und Schutzgöttin von Athen, geweiht war.
Im 5. Jahrhundert v. Chr. wurde die Akropolis in den Perserkriegen zerstört. Erst als die Perser besiegt waren, gelangte der Platz a ca. 448 v. Chr. unter Perikles und den berühmtesten Baumeistern der Zeit zu einer neuen und nie zuvor dagewesenen Blüte. Aus dieser Zeit sind heute noch vier beeindruckende Bauwerke „erhalten“: Der Parthenon-Tempel, der Tempel von Erechtheion, der Nike-Tempel und das prachtvolle Torgebäude, die Propyläen.
Der Parthenon ist der Haupttempel und der Pallas Athene geweiht. In ihm soll einst eine riesige Statue der Göttin gestanden haben. Er ist außerdem ein Zeichen der Dankbarkeit der Athener an die Göttin für den Sieg über die Perser. Ihr zu Ehren begingen die Athener jedes Jahr den sogenannten Panathenäischen Festzug, der in kunstvollen Bildhauerarbeiten aus Marmor auf dem Tempel dargestellt wird, das berühmte Parthenon-Fries.
Teile dieses Kunstwerks und noch andere Werke der Akropolis wurden im 19. Jahrhundert von den Engländern nach London gebracht. Seit langem versucht Griechenland seine Kunstschätze wieder zurückzubekommen.
Eine weitere Veränderung erfuhr die Akropolis aber bereits früher, nämlich als die Osmanen 1456 nach ihrer Eroberung den Parthenon in eine Moschee umbauen ließen. Die eigentliche Katastrophe für die Akropolis war aber die Belagerung durch die Venezianer im Jahr 1687, die durch ihren Beschuss weite Teile des Geländes zerstörten.
Erst nach der Unabhängigkeit Griechenlands wurde die Anlage zur archäologischen Stätte erklärt und die vier größten Bauten wieder ausgegraben und teilrekonstruiert. Seit 1986 gehört die Akropolis zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Am Fuße der Akropolis entstand in den letzten Jahren ein neues Museum, das fast ganz aus Glas ist, so dass man die Kunstschätze besser betrachten kann.
Dieser stetige Ausbau der Akropolis ist aber noch lange nicht abgeschlossen. Trotzdem ist man als Besucher schon von den bestehenden Bauten und Kunstwerken extrem fasziniert…