Irgendwo am Südwestende des Toten Meeres in Israel befindet sich mitten in der Wüste zwischen Felsen und Sand eine Festung, die für den jüdischen Freiheitskampf einen hohen Symbolwert besitzt, Masada. Lange galt sie als uneinnehmbar, bis zu jenem tragischen Tag.
Masada wurde zwischen 40 und 30 v. Chr. von König Herodes I. erbaut. Nur über drei kleine Saumpfade zugänglich, auf einem Hochplateau zwischen felsigen Steilhängen gelegen, sollte sie ein uneinnehmbares Bollwerk werden. Bis zu 400 m ragt sie über die Wüste. Jeder Feind, der sich nähert kann sofort gesehen werden. Herodes ließ Vorräte anlegen und 12 Zisternen graben. Und um dem Ganzen noch eins drauf zu setzen, baute er eine hohe Mauer mit fast 40 Türmen um die Anlage.
Fast 100 Jahre später sollte sie trotzdem erstürmt werden. Die Römer haben den Aufstand der Juden im Jahr 70 n. Chr. niedergeschlagen und Jerusalem steht in Flammen. Die letzten Überlebenden flüchten sich nach Masada. Drei Jahre lang können sich fast tausend Menschen hier verteidigen. Doch Rom schickt schließlich 15.000 Legionäre, die den Juden in der Festung den Kontakt zur Umgebung komplett abschneiden. Dann bauen sie eine riesige Belagerungsrampe bis hoch an die Mauern Masadas und bringen diese zum Einsturz.
Der jüdische Führer hält eine flammende Rede, wo er erklärt, dass sie nur die Wahl zwischen Sklaverei und Tod haben. Daraufhin werden per Los Soldaten bestimmt die alle umbringen sollen und schließlich sich selbst. Als die römischen Soldaten schließlich in die Festung hineingelangen, finden sie nur noch zwei Frauen und fünf Kinder lebend vor.
Dieser tragische Massenselbstmord und das Verteidigen des jüdischen Glaubens bis zum Schluss sollte in die Geschichte eingehen. Lange bleibt die Festung von da an unentdeckt, bis Forscher sie im 19. und 20. Jahrhundert wieder ausgraben.
Von 1965 bis 1991 endet in Masada die militärische Grundausbildung israelischer Soldaten mit dem zeremoniellen Schwur „Masada darf nie wieder fallen“. Davon haben sie allerdings inzwischen Abstand genommen, da man den Vergleich mit dem Fanatismus scheut.
2001 hat die UNESCO Masada auf die Liste des Weltkulturerbes gesetzt. Heute ist es einer der wichtigsten Anlaufpunkte für Touristen, die das Tote Meer besuchen.
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