Tosende Wasserfälle, riesige Haine aus Mammutbäumen, steil abfallende Granitwände, rund geschliffene Felskuppeln und zahlreiche seltene Tiere und Pflanzen, das ist der Yosemite-Nationalpark in Kalifornien.
Rund 300 km östlich von San Francisco findet man einen der schönsten Nationalparks der USA. Ohne Übertreibung kann man ihn sicherlich als gigantisch bezeichnen, denn er erstreckt sich über eine Fläche von über 3.000 km² entlang der westlichen Hänge des zentralen Hochgebirges Sierra Nevada. Von einer Höhe von 600 m über dem Meeresspiegel steigt er auf 4.000 m an und beinhaltet so fünf unterschiedliche Ökosysteme. In seiner Weite übertrifft ihn vielleicht nur der Grand Canyon.
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Einst lebten hier in der unberührten Natur nur Indianerstämme, bis dann im Jahr 1851 die ersten Weißen kamen und die Indianer nach und nach töteten oder in Reservate steckten. Innerhalb der Weißen sprach sich die neue Naturattraktion schnell herum und immer mehr Besucher waren an Yosemite interessiert. 1864 unterzeichnete Präsident Lincoln eine Übereignung, die den Bundesstaat Kalifornien dazu verpflichtete Yosemite und seine Umgebung in seiner natürlichen Schönheit zu bewahren.
Im Jahr 1890 wurde der Yosemite offiziell zum Nationalpark und somit zum zweiten Nationalpark der USA, nach Yellowstone.
Im Laufe der Jahre kamen immer mehr Menschen hierher, so dass es einem an heißen Sommerwochenenden heute sogar passieren kann, dass man gar nicht mehr in den Park hineinkommt, da er so voll ist. Die vielen Leute und vor allem ihre Fahrzeuge werden auch nach und nach zu einer Bedrohung für die einzigartige Natur des Parks. Daher gibt es inzwischen ganze Zonen, in denen man nicht mit motorisierten Fahrzeugen entlang fahren darf. Zudem gibt es kostenlose Shuttlebusse, damit man das Auto auch mal stehen lassen kann.
Am allerbesten erlebt man die Natur sowieso hautnah. Hierzu gibt es im Yosemite-Nationalpark die unterschiedlichsten Möglichkeiten, entweder man wandert (ein System aus insgesamt 1.300 km Weg führt durch den Park), fährt mit dem Fahrrad oder nimmt an einer Reittour teil. Mit besonderer Genehmigung oder eben geführt kann man im Park auch Campen. Oder man bleibt in einem der vielen Hotels und erlebt einen unvergesslichen Sonnenaufgang direkt im Park.
Auf seinen Streifzügen wird man die unterschiedlichsten Eindrücke erhalten: Ausgedehnte Waldgebiete grenzen an riesigen Schluchten und Canyons, von denen man ins weite Tal gucken kann. Viele kleine Bäche, Flüsse und natürlich die berühmten Yosemite Falls, die mit einer Höhe von fast 500 m zu den höchsten Wasserfällen der Welt zählen, werden einen nicht mehr los lassen. Und war man erst einmal neben einem der Riesenmammutbäume gestanden, bekommt das Wort Mutter Natur eine ganz andere Bedeutung.
Zwischen den mehr als 400, teils seltenen Pflanzenarten tummeln sich etliche Tiere, wie Schwarzbären, Coyoten oder Rotwild, die man so in der freien Natur fast nicht mehr zu sehen bekommt.
Auch bei Kletterfreunden ist der Park sehr beliebt. Der El Capitan ist ein hoher Granitfelsen, der bei Anfängern und Fortgeschrittenen gleichermaßen beliebt ist.
Der Yosemite-Nationalpark ist auf jeden Fall mehr als sehenswert. Wir müssen nur aufpassen, dass wir diese Natur nicht auch noch zerstören.