Gunther von Hagens „Körperwelten“ nun in Heidelberg

Was waren das noch für Skandale als der Plastinator Gunther von Hagens seine Ausstellung „Körperwelten“ vor ein paar Jahren präsentierte. Ein Aufschrei ging durch das Land: Echte Leichen werden einfach so gezeigt wie sie sind. Mittlerweile haben sich die Wogen anscheinend geglättet und es geht etwas ruhiger um die Exponate zu.

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Seit gestern kann man Gunther von Hagens neuen Themenschwerpunkt seiner skandalumwitterten Ausstellung in Heidelberg bewundern: „Körperwelten & Der Zyklus des Lebens„.

Das Komische bei all dem Skandalgetue war, dass die Ausstellung, die zum Anlass des Aufruhrs wurde, gar nicht die erste Körperwelten in Deutschland war, sondern bereits die zweite oder dritte…

Die erste Ausstellung von menschlichen Präparaten in konservierter Form fand 1996 in Japan statt, nach Deutschland kam sie dann ein Jahr später, zunächst nach Mannheim. Bis zum Jahr 2004 konnte man sie in den meisten Großstädten Deutschlands sehen. Seit zwölf Jahren tourt Körperwelten nun schon weltweit. Bisher war sie in 47 Städten und in 11 Ländern in Europa, Asien und Nordamerika zu bestaunen. Ganze 26 Millionen Menschen haben sie sich angesehen.

Mittlerweile gibt es zur eigentlichen Körperwelten-Ausstellung auch vier zusätzliche Themenschwerpunkte, u.a. eben auch „Der Zyklus des Lebens“.

In der „Halle 02“ im ehemaligen Güterbahnhof in Heidelberg werden 200 echte menschliche Plastinate gezeigt, die zeigen wie der Körper „entsteht, reift und wächst, vor Gesundheit strotzt, den Höhepunkt erreicht und dann schließlich schwächer wird“. Von Hagens geht es dabei wohl eigentlich nicht um Skandale, sondern eher um die Aufklärung über den menschlichen Körper. Er wolle zeigen, „was für ein Meisterwerk der menschliche Körper ist“ und, dass dieser „schützenswert“ ist.

Ich denke, jeder, der einmal in dieser Ausstellung war, wird sehen, dass er einfach nur zeigt, was ist. Wir alle sind so und von Hagens zeigt dieses Sein in allen möglichen Posen, die einfach realistisch sind oder eben schön. Wie war das noch mit Schönheit kommt von innen? ;-)

Vor ein paar Jahren war der Anatom in die Kritik geraten, er benutze chinesische Hinrichtungsopfer für seine Präparate. Das wäre der einzige Grund, warum man Körperwelten verbieten sollte. Aber mittlerweile scheint mir auch das ausgeschlossen, denn weltweit stellen sich an die 10.000 Leute für die Plastinate freiwillig zur Verfügung…

Für mich persönlich wäre dies nichts, aber wenn jemand das tun will, dann soll er es tun. Wir leben ja schließlich nicht mehr im Mittelalter, wo das Innere unseres Körpers verboten ist. Obwohl manchmal frage ich mich da schon… ;-)

Alle Infos zur aktuellen Ausstellung „Körperwelten & Der Zyklus des Lebens“ in Heidelberg findet ihr auf deren Homepage koerperwelten-deutschland.de…