Norwegen ist bekannt für seine Fjorde. Der Lysefjord liegt in Ryfylke im Bezirk Rogaland, der sich im Süden Norwegens befindet. Der Lysefjord ist 40 Kilometer lang und an der tiefsten Stelle 422 Meter tief. Der Fjord ist bekannt für seine 27 Haarnadelkurven.
Ein Fjord ist ein weit ins Festland hineinreichender Meeresarm, dessen Ufer oft steile Hänge haben. Zurückgehend auf mehrere Eiszeiten hobelte das gefrorene Wasser das Gestein und die Felsen allmählich ab oder riss es mit sich, so dass das ursprüngliche Tal breiter und tiefer wurde. Dabei entstand die typische U-Form, auch Trogtal genannt, mit sehr steilen Hängen.
Lysefjord – Sehenswürdigkeiten
Besonders sehenswert ist die Felskanzel ‚Preikestolen‚ (‚Predigtstuhl‘), die auf 604 Metern Höhe hervorragt und eine wunderschöne Aussicht über den ganzen Fjord bietet. Dieses Plateau mit seinen zum Fjord hin steil abfallenden Felswänden ist vor ca. 10.000 Jahren durch eine enorme Frostsprengung entstanden.
Die ungefähr 25×25 Meter große Kanzel weist einen enormen Riss im Gestein auf, der nur vermuten lässt, welche Kräfte bei der Entstehung des ‚Preikestolen‚ vor Tausenden von Jahren am Werk waren und welche ihn eines Tages in den Lysefjord hinab reißen werden.
Die höchste Felswand ‚Kjerag‚ mit 1.084 Metern Höhe findet man knapp 5 km vor Ende des Lysefjords entfernt. Unverkennbar ist dabei der ‚Kjeragkeil‚, ein großer Stein, der zwischen zwei Felswänden eingeklemmt ist. Oftmals wird die Felswand für Basejumping genutzt.
Am Ende des Lysefjords liegt die Siedlung Lysebotn, die nur im Sommer über eine Straße zu erreichen ist. Entlang des Fjords führt die Serpentinenstrecke in 27 Haarnadelkurven von ca. 600 Meter auf Meereshöhe. Dort findet man den Aussichtspunkt Øygardsstølen (‚Adlernest‘), von wo aus man den Lysefjord bewundern kann.
Lysefjord – Wanderungen
Am Lysefjord kann man leichte Wanderungen mit einigen Passagen über Fels und Geröll unternehmen, die jedoch für einen Wanderer mit ein wenig Erfahrung kein Problem darstellen.
Die Wanderung beginnt oberhalb des Parkplatzes und führt auf einen breiten Weg durch den Wald mit immer wieder kehrendem Blick auf den See ‚Revsvatnet‚. Der Weg wird schließlich steiler und führt nun über Felsen, bis man wieder auf flaches Gelände trifft, das teilweise von moorigen Abschnitten durchsetzt ist.
Der Hauptanstieg führt durch eine mit Geröll gefüllte Rinne über Blockfelsen steil bergauf. Festes Schuhwerk ist hier essentiell, denn bei Nässe kann dieses Stück gefährlich sein.
Um zu dem Plateau zu kommen hält man sich an der Abzweigung rechts und gelangt auf karge Felsen und kantiges Gestein. Der Weg schlängelt sich zwischen einigen kleinen Seen hindurch und führt schließlich an einem steilen Hang entlang, der teilweise durch Holzbrücken gesichert ist.
Bald darauf erreicht man die Abbruchkante des ‚Preikestolens‘. Nach den letzten Schritten steht man nun auf der Felskanzel hoch über dem Lysefjord und vergisst die zurückgelegten Kilometer, denn die Aussicht entschädigt die Anstrengungen des Aufstiegs.