An der Nordkappe unseres Planeten findet sich eine Welt voller Schönheit und Faszination, die seit jeher die Menschen auf ihre ganz eigene Weise beeindruckt hat: Grönland.
Grönland ist mit einer Fläche von über zwei Millionen km² die größte Insel der Erde und damit rund sechsmal so groß wie Deutschland. Der nördlichste Punkt ist nur 740 km vom Nordpol entfernt. Es herrscht also Polarklima, das heißt, dass die Temperaturen fast immer konstant unter 10° C liegen. Das Landschaftsbild ist von etlichen Gletschern geformt und das eigentliche Land liegt unter einer teils drei km dicken Eisdecke verborgen.
So unwirtlich das auch alles klingt, fühlen sich doch seit jeher viele Menschen trotzdem oder vielleicht gerade deswegen von Grönland magisch angezogen.
Vor etwa 5.000 Jahren kamen die ersten Inuit über die Behringstraße aus Asien nach Alaska und breiteten sich bis nach Nordkanada aus. Rund 88% der heutigen Bevölkerung sind Nachfahren dieser ersten Einwanderer. Der kleine Rest der gerade mal 55.000 Einwohner sind Europäer. Im 10. Jahrhundert siedelten hier auch die ersten Wikinger, die rund 300 Jahre lang einen regen Handel mit dem europäischen Festland aufbauten. Doch auf einmal verschwanden sie. Wohin weiß bis heute niemand so genau. Übrig blieben nur die Reste mancher Siedlungen, die man heute noch zum Teil besichtigen kann.
Wer nach Grönland reist, sucht meist das Abenteuer oder die Ruhe. Und Letztere findet man hier sehr einfach. Bei der extrem geringen Bevölkerungsdichte kann man sich ungestört in die wilde Natur zurückziehen. Das geht am besten mit dem Hundeschlitten oder während einer Wanderung. Kälteresistente Abenteurer nehmen an mehrtägigen Trekking-Touren durch das Eis teil. Hier ist die einzige Übernachtungsmöglichkeit das Zelt.
Beliebt sind außerdem Helikopterflüge über die Insel oder Bootsfahrten durch die Fjorde vorbei an den mächtigen Gletschern der Küste Grönlands, wo sich Wale und Robben tummeln. Nur in den kurzen und milden Sommern erwachen manche Küstenregionen zum Leben. Unter der Mitternachtssonne kann man dann weite Blumenteppiche und Wollgraswiesen sich über die Tundren ausbreiten sehen.
Während dieses arktischen Sommers geht die Sonne nie unter. Im Herbst, Winter und Frühling sieht man dann die berühmten Nordlichter über den Nachthimmel huschen.
Grönland wird man nicht so schnell vergessen! Besonders weil auch hier die Klimaerwärmung gnadenlos zuschlägt und das ewige Eis zu schmelzen beginnt…