Sydney oder Down Under sind immer eine Reise wert, denn nicht nur die australische Natur, sondern seine Metropolen und Städte haben ihren ganz eigenen und besonderen Charme, den keiner so schnell vergessen wird. Eines DER Wahrzeichen von Sydney ist wohl die riesige Harbour Bridge.
Auf Postkarten und Fotos ist die Brücke wohl, neben der Oper von Sydney, eines der häufigsten Motive. Von den Einwohnern wird sie liebevoll auch „coat hanger„, also Kleiderbügel, genannt. Und gerade von weitem fühlt man sich schon ein wenig an einen Bügel erinnert. Aber einen sehr, sehr großen, denn mit einer Spannweite von 503 m gehört die Sydney Harbour Bridge zu den längsten bogenförmigen Brücken der Welt. Der Bogenscheitel erhebt sich 134 m über dem Meer und rechnet man die Auffahrtrampen dazu ist sie 1.149 m lang.
Täglich überqueren im Schnitt 161.000 Fahrzeuge die Brücke, denn sie ist die Hauptverbindung zwischen Sydneys Nord- und Südküste. Mit einer Breite von 50 m bietet sie dazu ja auch viel Platz. Insgesamt hat die Harbour Bridge acht Straßenspuren, zwei Bahngleise, einen Fahrrad- und einen Fußgängerweg.
Bereits im Jahr 1888 existierten die ersten Pläne eine solche Brücke zu bauen. Aber erst fast vierzig Jahre später konnte man sich auf ein konkretes Projekt einigen. Die Bauten begannen dann im Jahr 1924 und gingen bis 1932. Rund 1.400 Menschen waren dabei beschäftigt, 16 von ihnen starben bei der Arbeit. Auf jeder Seite ragt ein granitverkleideter Pfeiler 89 m aus dem Wasser des Hafens. Augenscheinlich tragen sie die Brücke. Doch in Wirklichkeit sind sie nur Zierde. In einem von ihnen, im Südpfeiler, befindet sich sogar ein Museum. Eigentlich wird die Harbour Bridge von riesigen Fundamentblöcken unter Wasser getragen und mit 7 cm dicken Stahlseilen am den Bögen rückverankert.
Wenn man etwas abenteuerlustig und dabei noch schwindelfrei ist, sollte man unbedingt an einer der dreistündigen „Bridge Climb“ Führungen teilnehmen, wobei klettern hier das richtige Wort ist. Man bewegt sich hier nämlich, mit einem Seil gesichert, über die Wege der Brücke, die normalerweise nur die Stahlarbeiter benutzen. Oben angekommen wird man dann mit einem unfassbaren Blick über die Stadt, den Hafen von Sydney bis hin zum Tasmanischen Meer belohnt. Auch, wenn dieser Trip nicht ganz billig ist (derzeit zwischen ungerechnet 108 und 176 Euro), ist er aber trotzdem absolut zu empfehlen. Man wird es nicht bereuen…
Neben der Golden Gate Bridge in San Francisco gehört die Harbour Bridge garantiert zu den schönsten Brücken der Welt, die man unbedingt mal gesehen haben muss.