Der Baikalsee wird auch als das Heilige Meer Sibiriens bezeichnet und gehört zum Weltnaturerbe der UNESCO. Der See stellt das Sinnbild der faszinierenden russischen Natur und endloser Weiten dar. Die Ufer des Sees sind zur Hälfte menschenleer und stehen unter Naturschutz.
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Ursprünglich siedelten die Burjaten an den Ufern des Sees. Viele Kultstätten, die sich rund um den Baikalsee befinden, zeugen von einer alten Schamanen-Kultur, die Einflüsse des Buddhismus und des Christentums zeigt. Laut einer Sage hat sich Tschingis Khan in der Nähe des Sees begraben lassen.
Baikalsee – 650 Kilometer endlose Weite
Der in Asien befindliche See hat eine imposante Tiefe von 1.637 Meter und ist somit der tiefste See der Welt. Der 650 Kilometer große und etwa 50 Kilometer breite See erstreckt sich in einer tektonischen Spalte, wodurch es zu starken seismischen Aktivitäten kommt. Regelmäßig werden kleine Erdbeben in der Region vernommen.
Das von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärte Gewässer beherbergt mehr als 25 Inseln, von denen die Olchon-Insel die größte ist.
Baikalsee – Ein Fünftel der weltweiten Süßwasserreserven
Der Baikalsee hat etwa ein Fünftel der weltweiten Süßwasserreserven gespeichert. Rund um den See hat sich eine einzigartige Flora und Fauna entwickelt, die mehr als 2.000 Arten umfasst. Davon sind etwa 1.500 Arten endemisch, das heißt, dass diese nur in dieser Region vorkommen. Dazu zählt zum Beispiel die bekannte Baikalrobbe, die die einzige Süßwasserrobbe auf der Welt ist, und der Omul, wobei es sich um eine Lachsart handelt. Faszinierend ist auch der Golomjanka, ein transparenter Fettfisch, der in den Tiefen des Sees lebt und sich von kleinstem Plankton ernährt.
Bedrohung des einzigartigen Ökosystems
Das einzigartige am Baikalsee beheimatete Ökosystem unterliegt aufgrund von Industrialisierung, Abholzung und Fischerei einer akuten Bedrohung. Das Robbensterben am Baikalsee sorgte weltweit für Aufsehen. Das Papier- und Zellulosewerk am Südufer des Sees sorgt nicht nur in Russland für schlechte Schlagzeilen. Bereits in den 1980er Jahren forderten Umweltschützer die Schließung des Werks, da dessen Abwässer zum Sterben des Kleinplanktons führten.
Auch wenn die Zerstörung der Natur immer weiter voranschreitet, ist das Ökosystem noch zum großen Teil intakt. Kleinste Organismen reinigen das Wasser von Verschmutzungen und Verunreinigungen, was dafür sorgt, dass der See glasklar ist und in vielen Gebieten Trinkwasserqualität aufweist.