Etwa 300 km von Brasiliens Hauptstadt Brasília im mittleren Westen findet man ein kleines Städtchen mit rund 30.000 Einwohnern, in dem man sich unweigerlich in das südamerikanische Land im 18. Jahrhundert zurückversetzt fühlt, Goiás Velho.
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Die ganze Stadt ist noch fast komplett in dem damaligen Barockstil erhalten. Seit den fünfziger Jahren steht die Altstadt unter Denkmalschutz und seit dem Jahr 2001 gehört Goiás Velho auch zum UNESCO Weltkulturerbe.
Die brasilianischen Provinz Goiás wurde von Indios bewohnt, bis im Jahre 1682 die Portugiesen kamen. Als diese nun merkten, dass die Region reich an Gold und Diamanten war, setzte ein regelrechter Goldrausch ein und die Provinz wurde zu dessen Zentrum.
So zeigt Goiás Velho seinen Besuchern heute nicht nur die Architektur von damals, sondern ist auch ein Zeugnis für den Boom des Goldabbaus. Das Städtchen kam dadurch natürlich zu einem gewissen Reichtum. An einigen Gebäuden kann man aber noch heute anhand des Prunks den Wahn, den Gold und Diamanten auslösen können, sehen.
So viel Reichtum und Neid bringt bei Menschen dann anscheinend auch unweigerlich die Religion mit sich. Und so hat das kleine Städtchen allein 18 katholische und 10 evangelische Kirchen, deren barocke Bauweise es zu bestaunen gilt. Zudem gibt es noch mehrere Museen für sakrale Kunst.
Für die Besichtung der wunderschönen Bauwerke der Stadt eignet sich besonders ein gemütlicher Spaziergang durch die Altstadt. Einen besonderen Anlass Goiás Velho zu besuchen sind die jährlich zu Ostern stattfindenden Fackelumzüge mit vermummten Figuren und Gestalten.
Rundherum um das Städtchen liegt eine wunderschöne Landschaft. Besonders die zwei großen Nationalparks des Bundesstaates Goiás „Chapada dos Veadeiros“ und „Parque Nacional das Emas“ sind auf jeden Fall einen Besuch wert.
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