Chichén Itzá – Stadt der Maya

Viele Mythen und Legenden ranken sich um das Volk der Maya und ihre Ruinenstadt Chichén Itzá hat schon immer die Fantasie von Wissenschaftlern und Besuchern gleichermaßen beflügelt. Nicht umsonst wurde sie 2007 zu einem der „neuen sieben Weltwunder“ gewählt.

Man nimmt an, dass die Gründung von Chichén Itzá auf der Halbinsel Yucatán (Mexiko) in die Zeit von 435 bis 455 n. Chr. fällt. Da die etwa ein Kilometer Durchmesser große Stadt die Hauptstadt eines Maya-Reiches bildete, wohnten hier wohl nur Priester und Regierungsfunktionäre.

Chichén Itzá wurde um zwei große Cenotes errichtet, von denen einer, „der heilige Brunnen“ Sagrada, wohl als Opferplatz diente. In ihm fand man Gold, Jade, Schmuck und über 50 Skelette.

Rund 200 Jahre nach Gründung der Stadt wurde sie von den Maya auch schon wieder verlassen und erst um 987 wieder vom Volk der Tolteken neu besiedelt. Unter ihnen erlebte Chichén Itzá wieder rund 200 Jahre lang eine neue Blütezeit. Der toltekische Baustil vermischte sich mit dem der Maya.

Das beste Beispiel hierfür ist das Castillo (span. „das Schloss“) oder auch die Pyramide Kukulcán genannt. Die Pyramide ist rund 30 m hoch und hat vier Treppen mit insgesamt 365 Stufen, eine für jeden Tag des Jahres. Hier zeigt sich mal wieder welch immense mathematische und astronomische Kenntnisse die Maya bereits hatten.

Zweimal im Jahr, zur Tagundnachtgleiche, versammeln sich zu den normalen Besuchern noch tausende Menschen um die Tempelpyramide um Zeugen eines faszinierenden Schauspiels zu werden. Eine Seite des Bauwerks wird dann komplett in den Schatten getaucht und nur noch die Stufen werden von der Sonne beschienen. Diese bilden optisch ein Band, das sich dann mit dem Schlangenkopf am Fuß der Pyramide vereint. Es zeigt sich der Schlangengott Kulkulcán.

Aber auch andere Bauwerke der Stadt sind sehr beeindruckend. Der Kriegertempel mit seinen in Stein gehauenen Reliefs zum Beispiel oder der architektonisch interessante Schneckenturm.

Die alte Ruinenstadt zeugt von der Blüte und dem Untergang einer faszinierenden Kultur und wird jedem Besucher den Atem rauben.

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