Córdoba – Sehenswürdigkeiten am Guadalquivir

Die drittgrößte Stadt Andalusiens beherbergt Zeugnisse mehrerer Jahrtausende: Die größte Moschee Europas, den Alcazár und seine maurischen Gärten, Palacios, die schönsten blühenden Patios und die Römische Brücke prägen heute das kontrastreiche Bild einer der spannendsten und schönsten Städte.

Córdoba ist in vielerlei Hinsicht ein wahres Schlaraffenland. Wer sich für Geschichte und Religion interessiert, kommt in dieser Stadt nicht mehr raus aus dem Staunen. Auch die verschiedenen architektonischen Einflüsse bilden ein faszinierendes und außergewöhnliches Stadtbild. In den schmalen Gassen der weißen Judería (Altstadt) verstecken sich viele kulinarische Köstlichkeiten und trotz seiner langen Geschichte ist Córdoba keinesfalls verschlafen.

Christliche, Jüdische und Muslimische Geschichte(n)

Kaum eine Stadt wurde von so vielen Völkern bewohnt und beeinflusst. Die bewegte Geschichte Córdobas ist noch heute in den vielen Gesichtern der Stadt zu entdecken. Gegründet wurde sie einst als iberische Siedlung, die schon 169 v. Chr. von den Römern besetzt und zum Hauptort im Süden Spaniens wurde. Im dritten/vierten Jahrhundert lösten sie die Christen ab und Córdoba wurde wichtiger Bischofssitz.

Nach der Zerstörung der germanischen Vandalen gehörte die Stadt lange zum Westgotenreich und verfiel zusehends. Die Rettung kam 711, als Córdoba von den Mauren besetzt wurde und im 10. Jahrhundert der islamische Staat Kalifat de Córdoba errichtet wurde. Im Zuge dessen wurde Córdoba zur größten Stadt dieser Zeit und beherbergte rund eine halbe Million Christen, Juden und Muslime. Damit war die Stadt so zu sagen die erste multikulturelle Metropole seiner Zeit.

Im Jahre 1031 ging das Kalifat jedoch unter und Córdoba wurde zu verschiedenen maurischen Dynastien, bevor im Rahmen der Reconquista 1236 die Christen die Stadt zurück eroberten.

Mezquita de Córdoba: Moschee und Kathedrale der Stadt


Das wohl bedeutendste und faszinierendste Bauwerk Córdobas ist der schizophren anmutende und einer der weltgrößten Sakralbauten Mezquita de Córdoba oder auch Mariä-Empfängnis-Kathedrale.

Die lange Geschichte der Stadt ist an den vielen Erweiterungen und Veränderungen der Architektur dieses Gebäudes abzulesen. Wo einst eine westgotische Kathedrale stand, wurde später die Hauptmoschee der Mauren errichtet, bevor sie wieder mit christlichen Elementen erweitert wurde. Besichtigt man dieses Gebäude, ist es einem, als spüre man förmlich den Machtkampf der Religionen.

Von außen deutet heute lediglich das zum Glockenturm umgebaute Minarett noch auf die Identität als Moschee hin. Doch schreitet man durch die auf 23.000 m² ausgebreiteten Räume, ist es wie eine Kathedrale im Inneren einer Moschee. Die maurischen Hufeisenbögen in der Gebetshalle liegen auf 856 Römischen Säulen aus Tempeln und anderen Relikten der Römischen Zeit.

Drei kleine Kuppeln zeugen von der Moschee, in die im 16. Jahrhundert mitten in die Gebetshalle eine Basilika in der Form eines lateinischen Kreuzes mit Vierungskuppel hinein gebaut wurde. Kaum ein Gebäude ist so kontrastreich und historisch bedeutend wie die Mezquita de Córdoba.

Römische Brücke, Alcázar und Judería

Córdoba ist voll von Sehenswürdigkeiten. Die Puente Romano (Römische Brücke) stammt aus dem Jahr 45 v. Chr. Auf ihr kann man den Fluss Guadalquivir in den neueren Teil der Stadt überqueren.

Der Alcázar de los Reyes Cristianos wurde 1328 unter Alfonso XI erbaut und diente lange als Residenz der katholischen Könige. Im Inneren des Palastes finden sich aber noch maurische sowie römische Relikte wie arabische Bäder und Mosaike. Die wunderschönen Gartenanlagen des Alcázar sind einen Besuch wert und laden ein zum Träumen und Entspannen.

In der Altstadt Judería lohnt es sich vor allem im Mai, wenn die Innenhöfe der weißen Häuser im Concurso de Patios Cordobeses um ihre blühende Schönheit wetteifern, durch die belebten Gassen zu spazieren. Das Museum im Palacio de Viana ist allein schon architektonisch seinen Besuch wert.

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