Wer Ruhe und Abegschiedenheit sucht und Irland in seiner ursprünglichsten Form erleben will, sollte bei einem Trip durch die Gegend sich nicht die Insel Tory Island entgehen lassen. Hier regiert sogar noch der letzte irische König. (Kein Witz! :-) )
Rund 12 km von der irischen Hauptinsel entfernt liegt Tory Island irgendwo zwischen den tosenden Wellen des Atlantik. Sie ist etwa 4 km lang und ungefähr 1 km breit.
Vor rund 4000 Jahren sollen die ertsen Siedler auf die schroffe kleine Insel gekommen sein. Und vor ca. 1500 Jahren beschlossen die Bewohner einen aus ihrer Mitte zum König auf Lebenszeit zu wählen, der vor allem die Aufgabe hatte angeschwemmtes Treibgut von zerschellten Schiffen gerecht unter den Leuten aufzuteilen. Dieser Brauch war in weiten Teilen Irlands verbreitet, aber nur auf Tory hat er is heute überlebt.
Heute ist der König mehr ein Fremdenführer, ein Botschafter oder auch eine Touristenattraktion. Seine 142 Untertanen verteilen sich auf zwei Dörfer, East Town und West Town.
Jährlich kommen in der Hauptsaison von Mai bis September inzwischen bis zu 12.000 Besucher auf Tory Island. Längst hat sie sich zu einem schrulligen kleinen Geheimtipp gemausert und so ist der Tourismus die Haupteinnahmequelle.
Auf der Insel wird ausschließlich Gälisch gesprochen, Englisch sprechen einige nur gebrochen. Und auch sonst hat sich das kleine Eiland lange eine gewisse Autarkie bewahrt. Doch da immer mehr Bewohner zum Festland abwanderten, hat sich etwas verändert. Eine weiterführende Schule wurde gebaut, ein Supermarkt und ein Hotel. Auch das Internet soll bald auf Tory Einzug halten.
Eine Fähre fährt mittlerweile 4 mal täglich vom Festland und wieder zurück. Mit sich bringt sie alles was die Menschen hier so zum Leben brauchen: Essen, Möbel, Medikamente und Touristen.
Da der Atlantik aber sehr rau und unberechenbar ist, wird die Insel regelmäßig vom Festland abgeschnitten. Man sollte sich bei einem Besuch also auf eine ungeplante Übernachtung einstellen.
Sehenswert sind vor allem der alte Leuchtturm, von dem man einen wunderschönen Ausblick über die rauhe Landschaft hat, und die Ruinen einer alten Klosteranlage aus dem 6. Jahrhundert.
Aber am schönsten ist ein Spaziergang einmal um Tory Island herum. Hier kann man die Einsamkeit der hügeligen Landschaft und des Meeres genießen. Vorsicht ist nur im Nord-Osten geboten, da hier die Küste steil abfällt und man Gefahr läuft „einfach vom Wind die Klippen hinunter geweht zu werden“.
Dieses kleine Königreich ist Irland in seiner ursprünglichsten Form.
Weiter Infos zu Irland gibts bei Irish-Net.de…