Der Kaiserdom zu Speyer ist nach der Zerstörung der Abtei Cluny in Frankreich die größte noch erhaltene romanische Kirche der Welt. Jährliche lassen sich tausende von Touristen beeindruckt in den Bann der gigantische Architektur ziehen. Zurecht hat die UNESCO den Dom 1981 in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.
Speyer, am Oberrhein gelegen, war im Mittelalter eine der bedeutendsten und wichtigsten Städte des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Daher wollten etliche Kaiser hier zur letzten Ruhe gebettet werden.
Auf dem Grundriss eines Kreuzes erhebt sich das teils über 70 m hohe und 134 m lange Meisterwerk romanischer Baukunst in den Himmel. Dieses Bauwerk war Inspiration und Vorbild der architektonischen Entwicklung Mitteleuropas.
Um 1030 ordnete der salische Kaiser Konrad II. den Bau an. Es sollte die größte Kirche des Abendlandes werden. Um die riesige Menge an Baumaterialien, wie Stein und Holz, nach Speyer zu bringen, ließ Konrad extra einen Kanal vom Pfälzerwald zum Rhein bauen.
Weder Konrad noch sein Sohn Heinrich III. sollten die Vollendung des Doms erleben. Erst Heinrich IV. konnte ihn 1061 einweihen. Doch schon 20 Jahre später ließ er eine Hälfte des Bauwerks wieder einreißen um ihn noch größer wieder aufzubauen. Genau in seinem Todesjahr 1106 war der Dom dann fertig.
Im Pfälzer Erbfolgekrieg 1689 wollten die Bewohner der Stadt ihre Möbel im Dom vor den französischen Truppen schützen. So stpapelten sie den Hausrat mehrere Meter hoch und genau dies wurde dem Dom zum Verhängnis. Als die Truppen den Dom ansteckten, wurden so große Teile von ihm zerstört. Das, was das Feuer überlebte, wurde von den Franzosen geplündert.
Im 18. und 19. Jahrhundert wurden der Dom nach und nach wieder aufgebaut.
Seit Konrad II. wurden etliche deutsche Kaiser mit ihren Gemahlinnen, Könige und Bischöfe in der Krypta des Domes beerdigt. Zusätzlich fand man auch noch unzählige Knochen, die nicht zugeordnet werden konnten. Die Krypta hat alle Baumaßnahmen und den Brand überlebt und ist bis heute fast in ihrem Originalzustand erhalten.
Aber nicht nur die Architektur, sondern auch die Kunstschätze im inneren des Kaiserdomes faszinieren die Besucher.
Die spannende historische Bedeutung und die gigantische Bauweise des Domes haben noch jeden in ihren Bann gezogen. Vor Ort kann man die Geschichte fast spüren.