Ein Heiligtum ist gleichzeitig wohl eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Jerusalem. Denn der Felsendom, der auf dem Tempelberg steht, strahlt mit seiner goldenen Kuppel über die Hauptstadt Israels.
Der Felsendom auf dem Jerusalemer Tempelberg ist direkt mit der Al-Aqsa Moschee benachbart. Zwei der wichtigsten islamischen Heiligtümer sind somit über den Dächern von Jerusalem vereint. Der Kuppelbau des Felsendoms ist aber keineswegs eine Moschee sondern eher eine Art Gedenkstätte oder Schrein, denn laut dem Buch Genesis soll Abraham hier auf die Probe gestellt worden sein, seinen Sohn Isaak zu opfern. Somit ist der Tempelberg an dem einer der ersten Tempel des Judentums erbaut wurde auch die wichtigste sakrale Stätte des Judentums, so weit ich weiß.
Für den Islam ist der Tempelberg ebenfalls sehr wichtig. Denn der Prophet Mohammed soll von hier aus in den Himmel aufgestiegen sein. Neben seinem Geburtsort Mekka und Medina gehört auch der Tempelberg in Jerusalem zu den wichtigsten Orten des Islam.
Erbauungsgeschichte des Felsendoms
Der Felsendom wurde wahrscheinlich im 7. und 8. Jahrhundert von zwei Kalifen erbaut, allerdings ranken sich auch weitere Erbauungsgeschichten um diesen Dom. Der Grundriss ist achteckig mit einer Kuppel, die etwa ein Drittel der Höhe des gesamten Bauwerks ausmacht.
In Richtung Mekka (also im Osten) des Felsendoms findet man ein kleineres Gebäude, den Kettendom.
Die charakteristische goldene Kuppel wurde jedoch erst in den 1960er-Jahren tatsächlich vergoldet. Vorher erstrahlte der Dom in weiß, erbaut aus dem weißem Gestein, das auch als Baumaterial für den Rest des Felsendoms verwendet wurde. Weiße Kacheln mit blauem Dekor erinnern an die osmanische Regentschaft in Jerusalem.
Mythos Tempelberg und Felsendom
Der Tempelberg und seine Geschichte faszinieren auch heute noch Besucher und Literaten, so beschreibt Harry Mulisch in seinem Roman „Die Entdeckung des Himmels“ etwa den Verwahrungsort des Dekalogs auf dem Tempelberg bzw. In der al-Aqsa-Moschee. Auch viele Sagen um die Tempelritter sind hier ansässig, war der Tempelberg doch im Mittelalter in Besitz der Kreuzfahrer, gegen Ende des 11. und Anfang des 12. Jahrhunderts.
Das Fotografieren und der Zugang zum Gelände des Tempelbergs ist recht schwierig. Fotos dürfen nur mit ausdrücklicher Genehmigung gemacht werden und auch für den Besuch braucht man mittlerweile eine Erlaubnis. Auch die Sicherheitsvorkehrungen sind besonders hier in Israel sehr stark ausgeprägt, denn auch im letzten Jahr vermutete man Anschläge auf den Tempelberg.