Wenn man an Sydney denkt, wird einem wahrscheinlich als erstes ein Gebäude einfallen, das den meisten wohl vor allem wegen seines Aussehens bekannt ist. Das Sydney Oper House ist eines der berühmtesten und auch markantesten Bauwerke des 20. Jahrhunderts.
In den 1940er Jahren entschied sich die Stadt Sydney dazu sich ein Opernhaus zu bauen. Als Bauplatz wählten sie eine der Innenstadt vorgelagerte Halbinsel im Hafen, den nach einem australischen Ureinwohner benannten Bennelong Point. Zur Finanzierung des Baus wurde eine Lotterie abgehalten, die so gut lief, dass es für den Architekten keinerlei finanzielle Beschränkung geben sollte.
1957 gewann der dänische Architekt Jorn Utzon (weswegen die Dänen die Oper heute zu ihrem Kulturkanon zählen) den internationalen Wettbewerb. Er hatte nur ein grobe Skizze vorgelegt, doch diese war so überzeugend, dass nicht nur Australien, sondern die Welt ein architektonisches Meisterwerk bekommen sollte.
1959 begannen die Bauarbeiten. Diese sollten insgesamt 14 Jahre (8 Jahre länger als geplant) dauern, da es immer wieder zu Streitigkeiten und öffentlichen Auseinandersetzungen zwischen dem Architekten und der Regierung kam. Die Baukosten waren inzwischen von geplanten 3,5 Mio. Australische Dollar auf 100 Mio. angewachsen, da einiges am Entwurf geändert wurde.
Den Höhepunkt der Streitigkeiten bildete das Zerwürfnis mit dem dänischen Architekten. Utzon war überzeugt, dass die Änderungen das Konzept zerstören würden (Teilweise hatte er recht: Die Akkustik ist heute immer noch nicht die beste). Und so verließ er 1966 das Land und setzte nie wieder einen Fuß auf australischen Boden. Das Opernhaus wurde daraufhin von einer Schar von Jungarchitekten fertiggestellt.
Und schleißlich konnte die Oper von Sydney am 20. Oktober 1973 von Königin Elisabeth II. eingeweiht werden.
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Von außen erinnert das Gebäude an die Segel eines Schiffes. Tatsächlich ließ sich Utzon aber durch Orangenschalen zu dieser Form inspirieren. Die Oper ist 183 m lang und 118 m breit. Das unvergleichliche Dach ragt 67 m in die Höhe und wird von über 1 Mio weißen, glasierten Keramikfließen bedeckt. Das etwa 160.000 Tonnen schwere Gebäude wird von 580 Pfählen getragen. Die UNESCO zählt das Bauwerk zum Weltkulturerbe.
Innen enthält das Opernhaus u.a. fünf Theater mit insgesamt 5532 Sitzplätzen, rund 100 weitere Räume, davon 5 Probestudios, 1 Kino, 6 Bars und 4 Restaurants. Die Oper ist nach dem Ayers Rock mit Sicherheit das Wahrzeichen Australiens.
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