Grüne Hügel, Einsamkeit, endlose Weite, Whisky, Hochmoore, Kilts und MacLeoad, das sind die Bilder, die sich in den meisten Köpfen abspielen, wenn sie an die Highlands in Schottland denken. Und wie bei allen Klischees, steckt auch hier eine Wahrheit darin.
Im Norden Schottlands erstreckt sich das Gebirge des schottischen Hochlandes. Hier findet man auch den höchsten Berg Großbritanniens, den Ben Nevis in den Grampian Mountains, mit einer Höhe 1.343 m. Für uns Leute vom Kontinent eine fast lachhafte Höhe, doch die Berge sollte man nicht unterschätzen. Sie steigen so steil vom Meer an, dass die Höhenunterschiede sich sehr schnell ändern. Nicht umsonst ist der jährlich stattfindende Ben Nevis Race eine der größten Herausforderungen für Extremsportler.
Die Highlands grenzen sich von den tiefer gelegenen Lowlands ab und werden durch den tektonischen Graben Great Glen (glen heißt auf schottisch Tal) in die Grampian Mountains und die Northwest Highlands unterteilt. Am Great Glen entlang ziehen sich einige wunderschönen Seen, u.a. auch der Loch Ness.
Eine beliebte Form die Highlands zu erkunden ist es einem der unzähligen Trekking Pfade zu folgen, wobei der West Highland Trek der beliebteste und wohl auch einer der schönsten ist (buchbar zum Beispiel bei wikinger-reisen.de). Er verläuft von Glasgow nach Fort William. Vorbei an malerischen Seen, durch dichte Farnwälder, malerische kleine Täler und durch das schottische Hochmoor arbeitet man sich bis zum Ben Nevis vor, dessen Gipfel man dann am Ende als Höhepunkt erreicht. Von hieraus hat man dann eine malerische Aussicht über die endlose grüne Weite der schottischen Highlands.
Und sicherlich wird man hier und da mal in einem Pub seinen Abend verbringen und ein oder zwei (oder mehr :-) ) Highland Malts trinken. Auf ihren Whisky sind sie hier besonders stolz, da der meiste schottische Whisky aus den Highlands kommt und es einer der besten der Welt ist.
Aber nicht nur der Whisky und die atemberaubende Landschaft haben die Highlands berühmte gemacht. Auch die Menschen sind einmalig hier. Dadurch, dass die Highlands, im Gegensatz zu den Lowlands, weniger dem englischen Einfluss ausgesetzt waren, haben sie sich hier ihre eigene Kultur zu großen Teilen erhalten können, u.a. auch die Clan-Strukturen. Diese werden heute allerdings vor allem für die Touristen am Leben erhalten.
Die berühmte Einsamkeit der Highlands ist traurigerweise vor allem eine Folge der Highland Clearences in der Zeit von 1762 bis 1884, in der die ansässige Bevölkerung zu Gunsten der Schafzucht aus der Region zum Größtenteil vertrieben wurde. Manche sind zurückgekehrt, viele aber nicht.
Heute kommt uns diese tragisch erworbene Abgeschiedenheit aber zu Gute, und auch dem Tourismus schadet sie nicht… Die Highlands lassen einen zu sich selbst finden und man wird das raue, aber grüne Land sicher nicht vergessen. „Es kann nur einen geben!“ :D
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