Jeder kennt sie, und für fast jeden ist sie untrennbar mit San Francisco und den Vereinigten Staaten verbunden, die Golden Gate Bridge. Sie gilt als ein modernes Weltwunder und birgt gleichzeitig auch eine große Tragik, denn sie wird auch als „die tödlichste Brücke der Welt“ bezeichnet.
Neben der Freiheitsstatue in New York ist sie DAS Symbol für die USA und somit neben anderen Sehenswürdigkeiten in San Francisco wie Alcatraz ein großer Touristenmagnet. Die Hängebrücke verbindet die beiden Seiten der Golden Gate Bucht. Diese bekam ihren Namen während des großen Goldrausches in Kalifornien und erinnerte viele an das Goldene Horn in Istanbul.
Selbst bei Flut fährt man noch in einer luftigen Höhe von 67 m über dem Wasser. Mit den Zufahrtsrampen ist der gesamte Brückenzug 2.737 m lang, die Brücke selbst immerhin „noch“ 1.966 m. Bis zum Jahr 1964 war sie 27 Jahre lang die längste Brücke der Welt. Mittlerweile gibt es sieben, die länger sind. Nichtsdestotrotz hat die Golden Gate Bridge nichts an ihrer Faszination eingebüßt, denn schon bei ihrem Bau brach sie mehr als einen Weltrekord: die höchsten Pfeiler (227 m), die längsten (2.332 m) und auch die dicksten (92 cm) Kabelstränge und die größten Unterwasserfundamente.
Erste Pläne zu einem Bau einer solchen Brücke gab es bereits im Jahr 1872. Nach vielen Bedenken wurde sie dann schließlich von 1933 bis 1937 errichtet. Bei den Bauarbeiten starben 12 Menschen, das waren immerhin 24 weniger als man kalkuliert hatte. Um die Bauarbeiter zu sichern hatte man unterhalb der Brücke ein Netz gespannt, das dann auch 19 tatsächlich das Leben rettete, die später als „Half-Way-to-Hell-Club“ bekannt wurden.
Heute befahren täglich an die 120.000 Fahrzeuge die Golden Gate Bridge und jedes Jahr werden es mehr. Die Ausfahrt aus der Stadt ist kostenlos. Bei der Rückfahrt muss man dann aber Maut bezahlen.
Das berühmte Orange der Brücke war so nicht geplant. Sie sollte, wie viele andere Brücken auch, grau werden. Das Orange ist nur eigentlich nur ein Schutzmittel, das dann übermalt werden sollte. Doch den Bewohnern von San Francisco gefiel es, also ließ man die Brücke so. Das Ausbessern der Farbe ist die häufigste und aufwendigste Instandhaltungsarbeit an der Brücke.
Bei allen positiven Rekorden hält sie leider auch immer noch einen tragischen. Sie gilt gemeinhin als „die tödlichste Brücke der Welt„, denn statistisch gesehen bringt sich hier alle 14 Tage jemand um. Bisher haben sich hier insgesamt über 1.250 Menschen das Leben genommen. Nur ganze 26 haben den Sprung überlebt. Nur drei Monate nach der Eröffnung sprang der Erste. Aus einer Höhe von 67 m brallt man mit einer Geschwindigkeit von rund 120 km/h auf die Oberfläche des eiskalten Wassers des Pazifik auf. Schon seit den 1960er Jahren diskutiert man daher darüber ein ähnliches Netz wie bei den Bauarbeitern damals unter die Brücke zu spannen. Doch bizarrerweise waren die ästhetischen Bendenken (!) zu groß… Stattdessen hat man entlang der Brücke mehrere Notruftelefone installiert, von wo aus potentielle Selbstmörder das Gespräch mit einem Seelsorger suchen können. Doch aufgrund des starken Windes ist ein Telefonat auf der Brücke gar nicht möglich. Mal sehen, ob das mit dem Netz irgendwann doch noch klappt…
Trotz dieses traurigen Kapitels ist die Golden Gate Bridge wirklich extrem beeindruckend. Solange man nicht plant zu springen… ;-)