Eine der bekanntesten Wüsten Afrikas ist mit Sicherheit die Kalahari Wüste im Süden des schwarzen Kontinents. Hier kann man in atemberaubender Kulisse zahlreiche Tierherden in freier Wildbahn erleben und man hat das Gefühl, dass Afrika hier noch Afrika ist.
Die Kalahari erstreckt sich über eine Fläche von mehr als 1,2 Mio. km² von der Nördlichen Kapprovinz in Südafrika über Namibia und Botswana bis nach Angola und Sambia. Zu großen Teilen ist sei eine Sandwüste aus dem charakteristischen feinen roten Sand.
Der zentrale Teil der Kalahari liegt in Botswana und läuft bis nach Namibia hinein. Sie entstand im Laufe der Jahrhunderte durch die Erosion weicher Gesteinsmengen und der Wind formte dann die länglichen wellenartigen Dünen, die sogenannten „Sand Ridges„, die der Wüste ihr spezielles Aussehen verleihen. Vor etwa 20.000 Jahren wurden diese Dünen dann nach und nach durch Pflanzen stabilisiert, so dass weite Flächen eine Trockensavanne bilden. Heute findet man hier vor allem Akazienbäume, Dornensträuche und diverse Gräser.
Weite Teile der Kalahari sind Naturschutzgebiet, z.B. der Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark und das weltberühmte Okavango-Flussdelta. Der Okavango entspringt in Angola, fächert sich dann zu einem riesigen Flussdelta auf um dann nach und nach in der Kalahari zu versickern. Besonders im Okavango-Delta treffen sich mehrmals im Jahr, je nach Wasserstand und Jahreszeit, riesige Tierherden der meisten Arten, die im südlichen Teil Afrikas vorkommen. Dann kann man hier von Elefanten, Giraffen und Löwen einfach alle für den Kontinent typischen Tiere beobachten.
Dafür gibt es natürlich unterschiedliche Angebote an Safaris. Urlaub in der Kalahari Wüste ist aber relativ teuer, denn die Regierung von Botswana fördert den eher luxuriösen und gehobenen Tourismus um Massentourismus zu verhindern. Wenn man sich aber einen Aufenthalt hier leisten kann, wohnt man in Lodges mitten in der Wüste und relativ nah bei den Tiergebieten.
Berühmt ist die Kalahari auch durch das Volk der San, die bei uns meist als Buschmänner und für ihre aus Klacklauten bestehende Sprache bekannt sind. Früher lebten die San in weiten Teilen des südlichen Afrika. Doch dann bantustämmige Völker in ihre Gebiete und begannen zusammen mit den Weißen die San zu vertreiben und auszurotten. Die letzten Überlebenden zogen sich in die unwirtliche Kalahari Wüste zurück, wo sie lernten sich an die eigentlich lebensfeindlichen Verhältnisse anzupassen. Immer wieder hat man versucht die San auch von hier zu vertreiben, doch sie konnten erfolgreich Widerstand leisten. Die meisten von ihnen weigern sich auch als Touristenattraktion zu verkaufen (zum Glück!). Nur wenige der San-Dörfer kann man besuchen. Manche bieten aber Führungen durch die Wildnis an.
In der Kalahari haben wir ein „Fleckchen“ Erde, das es zu respektieren gilt. Und für diesen Respekt wird man dann mit einem Blick auf die unbeschreiblich schöne Landschaft und einer einmaligen Atmosphäre belohnt.