Key West unterscheidet sich schon immer ein wenig vom Rest der USA. Mit seinem fast schon karibischen und besonderen Charme ist es jeher ein Mekka für Touristen, aber auch für alle möglichen Exzentriker, Künstler oder Homosexuelle. Und auch politisch war Key West immer etwas anderer Ansicht…
Palmen wiegen sich leicht im Wind und das türkis-blaue Wasser funkelt in der Sonne. Man könnte meinen man ist in der Karibik… Das liegt vor allem daran, dass die Insel Key West mit der gleichnamigen Hauptstadt der südlichste Punkt der USA auf dem nordamerikanischen Festland ist. Am Landesende befindet sich auch ein Markstein, der von den Touristen wohl am meisten fotografiert wird. „Noch 90 Meilen bis Kuba“ heißt es dort…
Lange Zeit war Key West auch der wichtigste Hafen für die Handelsverbindungen der USA mit Kuba und wurde so führend in der Zigarrenindustrie. Bis zum 19. Jahrhundert war dies hier auch beliebter Tummelplatz für Piraten. Nach der Einstellung der Piraterie lebten die Menschen hier von der legalen Ausbeutung gesunkener Schiffe. Zudem handelten sie hier mit Schwämmen. All diese Einnahmequellen machten Key West zu einer der reichsten Städte der USA.
Als im Jahr 1912 die Eisenbahn auf die Florida Keys und somit auch auf die Insel Key West kam, wurde dieser Reichtum noch verstärkt und die Insel und die Stadt dem Tourismus geöffnet.
Politisch hatten die Bewohner von Key West schon immer ihren eigenen Kopf. Während des Bürgerkrieges zwischen den Nord- und Südstaaten schlug sich Key West, obwohl Florida dem konföderierten Süden angehörte, als einzige Stadt auf die Seite der Yankees im Norden. Und im Jahr 1982 erklärte sich die Insel sogar für kurze Zeit als ein von den USA unabhängiger Staat, der Conch Republic, da die Suche der US-Polizei nach illegalen Einwanderern aus Kuba den Verkehr auf der Insel zu stark behinderte und ihnen die Kontrollen zu massiv wurden.
Der einzige Nachteil an diesem vermeintlichen Paradies ist, dass es immer wieder von Hurrikans heimgesucht wird und teilweise zu ertrinken droht. Einer hatte sogar im Jahr 1935 die Eisenbahnverbindung zersört und Key West so für drei Jahre fast von der Außenwelt abgeschnitten.
Trotzdem fühlen sich seit eh und jeh Künstler von dieser Insel angezogen. Ernest Hemmingway verbrachte hier mehrere Jahr und sein Haus kann man heute noch besichtigen. Key West hat auch eine der größten Schwule- und Lesbenszenen des Landes. Diese Tatsache macht die Stadt zu einem Symbol für Toleranz und Offenheit.
Die Stadt Key West selbst feiert sehr viel und sehr gern. Hier kann man die lauen und warmen Nächte, die hier fast das ganze Jahr über so sind, zum Tag machen. Selbst der Sonnenuntergang wird jeden Abend am Mallory Square von vielen Leuten laut beklatscht.
Key West ist wirklich ein kleines Paradies für Leute, die nicht zu viel Ruhe suchen… ;-)