Fährt man mit dem Auto in Griechenland aus dem Gebirge in die Ebene von Thessalien hinaus, so stechen sie einem sofort ins Auge, die bizarren Felsformationen, die wie riesige Nadeln zum Himmel ragen. Doch genau hier haben sich einst Menschen angesiedelt.
Auf den Felsen haben sich bereits im 10. Jahrhundert Mönche und Nonnen ihren Zufluchtsort gesucht. In völliger Abgeschiedenheit vom Rest der Welt geben sie sich in luftiger Höhe ihren Gebeten hin. Die Klöster von Metéora tragen ihren Namen nicht umsonst, denn er leitet sich von „meteorizo“ ab, was soviel wie „in der Luft schwebend“ bedeutet. Und tatsächlich scheinen die Gebäude bei dunstiger Luft über dem Boden zu schweben.
Die gesamte Anlage besteht aus 24 Klöstern und Einsiedeleien, von denen heute nur noch sechs bewohnt sind. Ja, auch heute leben hier immer noch Menschen. Die bewohnten Klöster kann man natürlich auch besichtigen, wobei dies inzwischen einfacher ist als noch zum Anfang des 20. Jahrhunderts. Bis dahin waren die Klöster nämlich nur über Strickleitern und eine Seilwinde zu erreichen. Mittlerweile führen aber Stufen zu den Gebäuden, die teils in über 600 m Höhe direkt am Abgrund liegen.
Jedes Kloster hat hier seine Besonderheiten: manche besitzen wunderschöne Wandgemälde oder Fresken, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreichen. Eine Besonderheit ist die Bibliothek des Klosters Varlaám, die, neben etlichen Handschriften aus verschiedenen Epochen, im Prinzip das geistige und kulturelle Erbe von Byzanz verwahrt. Bei den Besuchen sollte man auf die Kleiderordnung griechischer Klöster achten, d.h. keine kurzen Hosen oder Röcke und bei Frauen nichts schulterfreies. In manchen der Klöster von Metéora wird es außerdem nicht gerne gesehen, wenn Frauen generell Hosen tragen. Hier wird man dann unter Umständen gebeten sich eine Schürze umzubinden.
Die übrigen Ruinen auf den anderen Felsen sind leider kaum noch zu erreichen. Es sei denn man ist ein erfahrener Kletterer. Nicht umsonst zählen die Felsen von Metéora zu den beliebtesten Kletterstrecken Griechenlands.
Aber das Schönste bei einem Besuch von Metéora ist sicherlich die atemberaubende Aussicht.