Für viele Brasilien-Reisende ist Ouro Preto ein ganz besonderes Erlebnis. Diese Stadt ist wohl einmalig auf der Welt und zählt nicht umsonst zum Weltkulturerbe der UNESCO. Ouro Preto konnte sich zu einem außergewöhnlichen Ort entwickeln, da jeder, der in den letzten Jahrhunderten hierher kam, nur von einem getrieben war: Gold.
Das Gold brachte Reichtum und allen nur erdenklichen Luxus, so hatten zum Beispiel viele Künstler die Möglichkeit und vor allem auch die Mittel die Altstadt auf besondere Weise zu gestalten. Der berühmteste Sohn der Stadt war Antonio Francisco Lisboa prägte wie ein Besessener das Stadtbild von Ouro Preto. Noch heute zählen seine Bauten, seine Skulpturen und Reliefs zu den beeindruckensten Sehenswürdigkeiten, wie z.B. die wunderschöne Kirche Igreja São Francisco de Assis. Lisboa trug auch den Spitznamen „O Aleijadinho“ (das Krüppelchen), denn er hatte eine unheilbare Krankheit, die langsam seinen Körper zersetzte. Doch davon ließ er sich nicht abhalten, konnte er die Werkzeuge nicht mehr halten, so ließ er sie sich eben an die Arme binden.
Doch nur die wenigsten Bewohner von Ouro Preto, was auf Deutsch „schwarzes Gold“ heißt, waren wohl auf diese Art von der Stadt besessen. Sie wurden durch etwas ganz anderes hierher getrieben: Die Gier nach Gold forderte etliche Opfer, aber brachte auch viel Gutes.
Der Legende nach soll hier einst ein Mulatte im Fluss schwarze Steine gefunden haben und nahm einen davon mit. Im Nachhinein stellte sich dann heraus, dass es Gold war, das durch eine Verunreinigung durch Eisenoxyd schwarz eingefärbt war. Man erzählte sich nun, dass dieses neue Eldorado Brasiliens bei merkwürdigen Steinformationen namens Itacolomi gelegen war.
Doch jahrelang wurde man in den Bergen von Minas Gerais nicht fündig. Erst 1698 stieß man durch Zufall darauf und ein wahrer Boom begann. Es bildeten sich etliche kleinere Siedlungen, von denen Ouro Preto am meisten florierte und schnell zum Zentrum des Golds wurde.
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Die Erde förderte unvorstellbare Mengen Gold zu Tage. Klar, dass es hier auch diverse Kämpfe gab, wobei die Portugiesen ständig um die Vorherrschaft rangen. Und da die Portugiesen die Engländer damals für militärische Unterstützung bezahlten, kann man wohl sagen, dass die industrielle Revolution zum größten Teil mit dem Gold aus Ouro Preto finanziert wurde.
Noch heute wird hier Gold gefördert, doch in viel geringerem Maße als zu damaligen Hochzeiten. Geblieben sind vor allem die genialen Bauten und das besondere Flair von Ouro Preto. Immer eine Reise wert!
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