Schibam: Historische Hauptstadt des Jemen

Die Stadt Schibam im Jemen wird auch als das „Manhattan der Wüste“ bezeichnet. Zu Recht: Hier entstanden bereits vor fast 2.000 Jahren die ersten Hochhäuser auf engstem Raum.

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Schibam ist die historische Hauptstadt des Jemen, erst ab dem 15. Jahrhundert büßte sie ihre Vormachtstellung als Zentrum der jemenitischen Kultur und Politik ein. Heute ist sie ein lebendiges Zeugnis der Vergangenheit, an dem jedoch immer mehr der Zahn der Zeit nagt. Die uralten, bis zu 30 Meter hohen Häuser, die unter handwerklichen Höchstleistungen nur aus Holz und Lehm errichtet wurden, sind seit 1982 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes – Ein verzweifelter Versuch, diese historische Stätte zu bewahren.

Schibam im Jemen: Das Manhattan der Wüste

Im Wadi Hadramaut bietet sich Besuchern ein höchst ungewöhnlicher Anblick: Anders als die Wolkenkratzer in Modernen Großstädten bestehen die teilweise 9-stöckigen Hochhäuser in Schibam nur aus Holzgerüsten und Lehmziegeln. Und trotzdem haben sie Jahrhunderte überdauert – Zumindest zum Großteil. Die Holzgerüste sind tatsächlich hunderte von Jahren alt, doch die Ziegel müssen in regelmäßigen Abständen erneuert werden. Dies stellt eine höchst mühselige Arbeit dar, zumal nur noch knapp 8.000 Menschen in den rund 500 Häusern leben.

Außerdem ist der Platz sehr begrenzt. Die Gebäude drängen sich auf einer Fläche von etwa 400 mal 500 Meter, denn nur hier, auf einer fast quadratischen Felsplatte mitten in der Wüste, konnten sie erreichtet werden. Der feine Sand um Schibam herum ist als Baugrund vollkommen ungeeignet. Eben dieses dichte Gedränge der Hochhäuser hat der Stadt ihren Spitznahmen eingebracht, macht aber die Arbeiten an den Gebäuden auch so schwierig.

UNESCO Weltkulturerbe in der Wüste

Heute sind bereits viele Wände eingefallen, längst nicht mehr alle Häuser sind noch bewohnbar. Die Aufnahme der Stadt in die Liste der Weltkulturerbe sollte diesem Verfall zwar entgegenwirken, doch die Kräfte der Wüste machen diesen Plan immer wieder zunichte, wenn starke Regenfälle oder unerbitterliche Sandstürme an den Häusern nagen. Doch die Einwohner der Stadt arbeiten unermüdlich weiter, um die architektonische Einzigartigkeit dieser Stätte zu erhalten. Und so ist Schibam heute zwar nicht mehr so vibrierend wie zu ihren Hochzeiten als königliche Residenz. Doch noch lebt es, das Manhattan der Wüste.

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