Nicht erst durch Bernhard Grzimeks Film „Serengeti darf nicht sterben“ ist dieser Landstrich, der sich von Tansania bis nach Süd-Kenia erstreckt, weltberühmt. Etliche Filmemacher, Künstler und Literaten (u.a. Ernest Hemingway) haben sich durch die wunderbare Natur der Serengeti inspirieren lassen.
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Der Name Serengeti leitet sich aus der Sprache der Massai ab und bedeutet soviel wie „weites Land“. Und diese Bezeichnung kann man wirklich verstehen. Über einem der afrikanische Himmel und um einen herum weite Steppen bis das Auge reicht. Besonders die zentrale Savanne hat fast keine Bäume, erst im Norden werden die bewaldeten Gebiete etwas dichter und die Landschaft wird etwas hügeliger. Im Süden hingegen findet man riesige Grassteppen, die ebenfalls kein Ende zu nehmen scheinen.
Das Gebiet selbst erreicht wohl an die 30.000 km², wovon zwei Bereiche zum Weltnaturerbe der UNESCO gehören und zwei weitere Teile zum Biosphärenreservat erklärt wurden. Der offizielle Serengeti-Nationalpark erstreckt sich dann über eine Fläche von 14.763 km².
Bis im 19. Jahrhundert die ersten weißen Kolonialherren kamen, mussten die Menschen dort noch nicht an Dinge wie Umweltschutz denken, denn sie lebten seit jeher im Einklang mit der Natur. Doch unter den Weißen wurde es Mode möglichst exotische Tiere sinnlos zu erschießen und so dezimierten sie die Bestände immens. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts begannen die Menschen langsam umzudenken bis im Jahr 1959 endlich weite Teile geschützt waren. Aus diesem Anlass schuf Grzimek auch seinen legendären Film „Die Serengeti darf nicht sterben“.
Doch, was für die Tiere gut ist, bedeutet für das Volk der Massai, die hier seit Jahrhunderten ihr Weideland hatten, immense Einschränkungen. Aus vielen Gebieten wurden sie einfach vertrieben und zwangsweise umgesiedelt. Mittlerweile dürfen sie nur noch in wenigen vorgeschriebenen Gebieten ihr Vieh hüten oder jagen.
Jedes Jahr kommen 90.000 Touristen in den Serengeti-Nationalpark, was natürlich auch eine Belastung für die Umwelt darstellt, aber auch eine enorme Einnahmequelle um u.a. weitere Naturschutzprojekte zu finanzieren. Die Besucher kommen natürlich in erster Linie wegen der atemberaubenden Natur. 1,6 Mio Pflanzenfresser und Tausende von Raubtieren leben hier. Besonders die Wanderung der Gnus, Gazellen, Zebras und Antilopen ist weltberühmt. Je nach Trocken- oder Regenzeit legen sie seit Millionen von Jahren dieselben langen und beschwerlichen Wege zurück.
Die Serengeti gehört zu den ältesten Ökosystemen der Erde. Pflanzen, Klima und Vegetation haben sich in Jahrmillionen nur sehr wenig verändert. So gilt ein Teil der Serengeti auch als Wiege der Menschheit. Hier fand man Nachweise auf menschliche Besiedlung vor über zwei Millionen Jahren.
Die Serengeti darf also definitiv nicht sterben. Nun gilt es noch einen Konsens zwischen Naturschutz und den Einwohnern zu finden.