Die Ruinen einer Ordensburg findet man häufig. Eher unerwartet jedoch auch in Estland. Die Ordensburg Toolse bei Vihula erlaubt letzte Einblicke ins Ritterleben am Finnischen Meerbusen. Zwischen Schilf und einer steifen Brise findet man noch heute die Gemäuer der alten Festung, die einst der Piraterie Einhalt gebieten sollte.
Eine Ordensburg, wie die Ruinen von Toolse waren im Gegensatz zu anderen Burgen, einst große Festungen in denen viele Ritter postiert waren, wie man in verschiedenen Lexika nachlesen kann. Diese Ritter gehörten einem bestimmten Orden an Beispiele hierfür sind etwa der Deutsche Orden oder der Schwertbrüderorden, der die Burg auf der Halbinsel Toolse in Estland erbaute aber auch viele weitere an der Ostsee.
Geschichte der Burg Toolse
Mitte des 15.Jahrhunderts wurde die Ordensburg Toolse von dem Schwertmeister Johann Wolthus von Heerse veranlasst. Zahlreiche Räuberbanden fanden zu dieser Zeit ihren Weg vom Meer aus in den Hafen von Rakvere (etwa 25 km entfernt) und mischten so den Handel im Finnischen Meer auf.
Dem wollte man Abhilfe schaffen und erbaute eine Feste, die die Ordensritter bewohnen sollten. Bereits im 16. Jahrhundert wurde die zunächst ausgebaute Burg aber während eines Krieges zerstört. Nach ihrem Wiederaufbau fand die Festung ein jähes Ende im 18.Jahrhundert als sie wiederum eingerissen wurde.
Toolse – Ruinen einer Ordensburg
Die Bewohner von Toolse entschieden sich gegen einen erneuten Wiederaufbau und zogen ab. Seither sieht man auf der Halbinsel Toolse nur noch die Ruinen der einst so mächtigen Ordensburg Toolse.
Heute findet man um die Burg Toolse besonders Schilf und einige Touristen, die sich die erhabenen Ruinen von Toolse ansehen. Es lässt sich erkennen, dass diese Burg einst mehrstöckig über die Niederungen der Halbinsel ragte und somit einen guten Aussichtspunkt auf das Meer bot. Wendeltreppen und Stege ermöglichen auch heute noch einen Überblick und eine beeindruckende Aussicht.
Reist man in Estland oder plant einen ausgedehnten Trip entlang der Ostseeküste, sollte Toolse sicherlich einen kleinen Stopp wert sein. Es lohnt sich, einen kleinen virtuellen Vorgeschmack findet man hier.